Seit einigen Jahren häufen sich sowohl in der Laien- als auch der Fachpresse die Berichte über die Bedeutung des Vitamin D. Welche Auswirkungen hat dieses Hormon auf unsere Gesundheit? Macht zu wenig Vitamin D krank? In welchem Zusammenhang stehen Vitamin D und Osteoporose? Und: wie ernähre ich mich richtig, um einen ausreichend hohen Vitamin D Spiegel zu erlangen? Wir haben uns bemüht die wichtigsten Fakten für Euch zusammen zu stellen.

Vitamin oder Hormon?

Vitamin D ist die Vorstufe eines in fast allen Körperzellen benötigten Steroidhormons

(Calcitriol). Leider deckt die Zufuhr von Vitamin D mittels Ernährung nur 10-20% unseres täglichen Gesamtbedarfs, sodass die Hauptversorgung mit Vitamin D grundsätzlich über die körpereigene Synthese erfolgt, an der verschiedene Organsysteme beteiligt sind

Vitamin D oder auch Cholecalciferol genannt, wird zwar zu den fettlöslichen Vitaminen gezählt, aufgrund seines hormonähnlichen Wirkmechanismus wird dieses Vitamin auch als Vitamin D- Hormon bezeichnet. Bedingt durch seine Fettlöslichkeit, kann Vitamin D bis zu einigen Monaten im Fettgewebe, teilweise auch in der Muskulatur gespeichert werden.

Das Sonnenschein Vitamin

Vitamin D wird oft das Sonnenschein Vitamin genannt, da es unser Körper mit Hilfe der UVB Strahlen des Sonnenlichts selbst herstellt: Unter dem Einfluss der Ultraviolett B- Strahlung entsteht in der Haut aus dem Cholesterin das 7- Dehydrocholestrol, welches dann in Leber und Niere zum aktiven Vitamin D umgeformt wird.

Sonnenblume

Die Vitamin D- Synthese in der Haut ist von verschiedenen Faktoren wie Breitengrad, Jahreszeit, Wetter- und Ozon-Lage sowie von individuellen Faktoren wie etwa dem Hauttyp sowie dem Lebensalter abhängig. Leider wird in unseren Breiten im Winter kaum Vitamin D produziert; wir sind somit auf die Vitamin D Speicher (getankt in den Sommermonaten) angewiesen. Gerade ältere Personen, oder aber Personen, welche sich in den Sommermonaten nur sehr gering (oder mit höherem Sonnenschutz) der Sonne aussetzen, weisen im Winter einen zum Teil eklatanten Vitamin D Mangel auf. Ebenso stellt die Einnahme von bestimmten Medikamenten, wie zum Beispiel Kortison ein erhöhtes Risiko für einen unzureichenden Vitamin D Spiegel dar.

Warum ist Vitamin D so wichtig?

Die Hauptfunktion von Vitamin D liegt im Calciumstoffwechsel- ohne Vitamin D würden nur ca.15-20% des Calciums zwischen den Darmepithelzellen aufgenommen werden – dies würde in weiterer Folge zu einer Beeinträchtigung der Knochendichte sowie der Knochenstabilität führen. Wichtig ist: Man kann dem Körper noch soviel Calcium zur Verfügung stellen – wenn nicht genügend Vitamin D zur Verfügung steht, wird der Mineralstoff nicht ausreichend aufgenommen.

Das Vitamin stimuliert allerdings auch das Immunsystem, fördert die normale Skelettentwicklung und ist wichtig für die Funktion unserer Muskeln. Studien zeigen, dass eine Supplementation mit Vitamin D günstige Wirkungen im Sinne einer Reduktion der Sturzneigung und des Frakturrisikos (vor allem bei älteren Menschen) aufweist. Vitamin D erhöht die Leistungsfähigkeit und Mobilität und es ist daher auch für Sportler/innen wichtig, vor allem in den Wintermonaten auf ausreichend hohe Vitamin D Spiegel zu achten, um einem möglichen Leistungsverlust entgegen wirken zu können. In den letzten Jahren beschäftigen sich unzählige wissenschaftliche Studien mit den Auswirkungen dieses Vitamins auf unsere Gesundheit- erst kürzlich gab es erste Hinweise darauf, dass Vitamin D bedingt durch seinen Einfluss auf die Insulin bildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse bis zu einem gewissen Grad auch vor Diabetes schützen kann.

Weitere Studien zeigen, dass Vitamin D auch für die kognitiven Funktionen wichtig ist, unter Umständen schützt uns ein ausreichender Spiegel dieses Hormons auch vor Depressionen.

Ein Vitamin D Mangel wird mit einem gesteigerten Risiko für verschiedene Krebserkrankungen sowie Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht. Eine Metaanalyse an 19 Studien aus dem Jahr 2009 ergab eine höhere Rate an Brustkrebsfällen, wenn geringere Werte des zirkulierenden Vitamin D vorliegen.

Übersichtsarbeiten zeigten außerdem, dass Personen mit hohem Vitamin D Spiegel ein etwa 33% geringeres relatives Risiko für Dickdarmkrebs aufwiesen.

 

Wie hoch sollte mein Vitamin D Spiegel sein und wie supplementiere ich richtig?

Prinzipiell empfehlen wir, bei Blutabnahmen den aktuellen Vitamin D Wert mit bestimmen zu lassen (bitte extra dazu sagen, da dies keine Routinebestimmung ist, es fallen allerdings keine extra Kosten an).Vor allem bei häufig auftretend Infekten, Müdigkeit, körperlichen Leistungseinbußen oder nach schweren Erkrankungen ist eine Bestimmung des Vitamin D Spiegels indiziert. Prinzipiell ist anzumerken, dass vor allem für Personen, welche sich in den Sommermonaten nur mit hohem Sonnenschutz im Freien aufhalten, eine Supplementation anzuraten ist. Die Normwerte haben sich in den letzten Jahren geändert – nach aktueller Datenlage geht man davon aus , dass es einen Mindestwert von 30ng/ml zu erreichen gilt, darunter kommt es vor allem bei bewegungsarm lebenden Menschen bereits zu Veränderungen im Calciumstoffwechsel, welche das Entstehen von Osteoporose begünstigen.

Die Einnahme von Vitamin D erfolgt entweder in Form von Tropfen (Oleovit D3) oder von Tabletten. Die Dosierung sollte vom Arzt bestimmt werden und richtet sich nach dem Schweregrad des Vitamin D Mangels und hängt außerdem vom Alter, der Fettmasse, sowie der Pigmentierung und der Jahreszeit ab. Neue Daten empfehlen eine tägliche Gabe vom 1.000-2.000 I.E. beziehungsweise 7.000-14.000 I.E. wöchentlich- abhängig von Alter sowie Körpergewicht. Bitte jede Supplementation unbedingt vom Arzt abklären lassen.

 

Noch ein Wort zur Ernährung

Natürlich nehmen wir, wie schon eingangs kurz erwähnt, Vitamin D auch mit unserer Ernährung auf (nur leider unzureichend). Wichtige Quellen hierfür sind: fette Fische wie Hering und Makrele, Leber, Margarine (angereichert mit Vitamin D), Eigelb sowie Pilze.

 

Sobald sich die warme und hoffentlich sonnige Jahreszeit wieder annähert (Durchhalten!!), werdet ihr hier wertvolle Tipps erfahren, wie man seine Vitamin D Speicher auffüllt ohne das Risiko für Hautkrebs zu erhöhen.

 

 

Wer mehr über Vitamin D wissen möchte, dem empfehle ich folgendes Buch: Heilkraft D von Dr.Worm- ansonsten stehen wir gerne für medizinische Anfragen diesbezüglich unter der Mailadresse: ordination@drachquadrat.at zur Verfügung

 

 

Einen schönen Start in die neue Arbeitswoche wünscht Béatrice

 

 

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